Szene

Move outa BABYLON an go with de riddim!   (Zitat Bandinfo)

 


Umsonst & Draußen Festival 1979 Porta Westfalica

Live Umsonst & Draußen Porta Wetfalica 1979

Zitat Wikipedia:   Umsonst und draußen ist seit den 1970er-Jahren ein feststehender Begriff für Musikveranstaltungen bei freiem Eintritt unter freiem Himmel. Angesichts der zunehmenden Kommerzialisierung der Rockmusik und auch infolge der 68er-Bewegung sollte hier Kultur im Allgemeinen und Rockmusik im Speziellen frei zugänglich, selbst gestaltbar und frei von kommerziellen Interessen sein.

Festival Zeitung Umsonst & Draußen

Ein großes Woodstock in Porta Westfalica:  100.000 kommen! Das Festival sprengt alle Erwartungen. Vom Platz aus sendet der Schwarzsender RADIO FREE PORTA WESTVLOTHICA. Schlamm bestimmt das Geschehen, die Ordnungskräfte kapitulieren – das Umland wird zum Katastrophengebiet erklärt. Trotzdem funktioniert alles – Feuerwehr und Sanitäter staunen: Auf jedem Jahrmarkt sind Schlägereien, Verletzte, Ausgerastete üblich – hier nicht!

Nach dem Regen ist vor dem Regen!

 


Fluxus-Zone Krefeld

In einer Hinterhofhalle an der Roßstraße / Krefeld befand sich von 1979 bis 1983 die Fluxus-Zone, ein unabhängiges Kulturzentrum.  Gegründet wurde die Fluxus Zone von dem Krefelder Dada-Künstler und Beuys-Jünger Caco  ( Karl-Heinz Ramacher) ,  Beppo Ebben und weiteren Freunden. Mit dem Namen lehnte man sich an die Kunstrichtung an.  Es gab experimentelle Filme, Lesungen, Ausstellungen, Konzerte, multimediale Performances. Die Ganja Band spielte schon auf der Eröffnungsfeier und wurde im Laufe der Zeit zu einer Art von  „Hausband“ der Fluxus-Zone.  „In der Fluxus-Nische war Krefeld auf der Höhe der Zeit, trotz der Haschisch-Nebel, die schon mal die Sicht einschränken.“  Zitat Westdeutsche Zeitung.

In der Fluxuszone Krefeld 1978

 

Buch zur Entstehung der deutschen Reggaeszene

Reggae in Deutschland
Olaf Karnik & Helmut Philipps

Zitat:
Vermutlich wird 1979 in Krefeld die erste deutsche Reggaeplatte aufgenommen: eine Single mit Picturesleeve und zwei Songs: „Jah Children“ und „Ganja Way“. Die Band nannte sich „Ganja Reggae Band“, kam aus der politisierten World Music Szene und war zwischen 1978 und 1982 bundesweit im linksalternativen Umfeld unterwegs. Sie spielte beim berühmten „Umsonst & Draußen“ Festival an der Porta Westfalica am Samstagabend nach Embryo zur besten Zeit um 22.00 Uhr vor 100.000 Zuschauern und stand mehrmals bei den Grünen mit Josef Beuys auf der Bühne. Linke Politik und Reggae bildeten in Deutschland eine Koalition, an der auch die gerade erst gegründete alternative Partei beteiligt war. In Buchläden wie der Frankfurter Karl-Marx-Buchhandlung, wo unter anderen ein späterer Außenminister beim Reggaeplattenkauf gesehen wurde, gab es Importplatten aus Jamaika und auch die ersten Veröffentlichungen auf dem Buchmarkt waren ein akkurates Abbild der damaligen Rezeption: Der Trikont-Verlag veröffentlichte eine Aufsatzsammlung zum Thema „Rastafari“ und schrieb in den Klappentext „Die Rastas auf der Karibikinsel Jamaika sind Teil der Black- Panther- Bewegung.“


Hier gibt es ein eigenes Kapitel zur Ganja Reggae Band:

Krefeld rockt die Siebziger
Die Live Musikszene in Krefeld in den 1970er Jahren.

Wolfgand Hellfeier, Woldo Karpenkiel, Ulrich Pudelko, Hans Rommerskirchen
ISBN 978-3-936783-43-8

 


 

Die Grünen und Alternativen

Joseph Beuys – Viersen 1980

1980 unterstützen die Ganja’s  die Gründung des Landesverbandes der Grünen mit diversen Auftritten wie z. B. bei einem Festival August 1980 in Viersen. Als prominenter Unterstützer war dort Joseph Beuys als Redner mit der Band auf der Bühne.
Kleine persönliche Anmerkung: Was ist aus den Grünen 2017 für eine angepasste Partei geworden! Wo ist das alternative Denken und Handeln geblieben? Linke Utopien? Bedingungsloser  Pazifismus?  Was haben die Realos mit der Partei bloss angerichtet!

Zeitung der Freien Bürgerinitiative gegen Strauß (Wahlkampf 1980)

 


BABYLON schlägt zurück und verliert!

Im November 1980 versucht die „Anti Drogen Koalition Düsseldorf“ unser Konzert im dortigen Rethel Gymnasium wegen einer Formulierung im Veranstaltungsflyer („Wir (b)rauchen Ganja Reggae„) zu verbieten. Zuerst wird das Konzert verboten, später aber vom Verwaltungsgericht Düsseldorf doch erlaubt.  Es waren zwar gefühlte zwei Hundertschaften Polizei vor der Tür aber auch über 1000 Besucher. Die erfolgreichste Werbung die wir je hatten!

Zitat der ADK (Anti Drogen Koalition) Düsseldorf zum Konzert:
„Direkt vor der Bühne vollzogen die willenlosen Jünger des Kultes die dazugehörigen tierischen Bewegungen; der Höhepunkt der Widerwärtigkeit wurde besonders drastisch, als einige junge Mütter ihre Kleinkinder dieser ohrenbetäubenden psychischen und physischen Horror-Show aussetzten.“

Legalize it!


Rasta don’t work for no CIA Zitat Bandinfo: